Liebe Tabarzer, liebe Freunde und Gäste,
erinnern Sie sich noch daran, als es letztes Jahr hieß: Die
Welt geht unter! Als Untergangstag wurde der 21.12.2012 bestimmt. Und alles nur,
weil das Papier eines uralten Kalenders alle war. Ich glaube, die Untergangspropheten
haben da mal wieder etwas falsch verstanden. Die Mayas jedenfalls haben
gefeiert, weil sie endlich einen neuen Kalender bekommen. Bei uns aber liefen zeitgleich
die bekannten Untergangsfilme im Fernsehen. Wie auch immer: Wieder neigt sich
ein Jahr dem Ende zu. Es ist vergangen mit allem, was dazu gehörte, mit guten
und weniger guten Ereignissen – für die Welt als Ganzes, für unseren Ort und
auch für uns ganz persönlich. Der Untergang ist ausgeblieben. Es ist wieder
Advent. Weihnachten und Jahreswechsel liegen vor uns. Alle Jahre wieder. Wer
sich selbst und sein Leben ernst nimmt, wird nicht umhin kommen, nachdenklich
zu werden in dieser Zeit. Bilanz ziehen über das, was dieses Jahr gebracht hat.
Über das Gelungene sich freuen und das Vergebliche zu den Akten legen. Sich
erinnern. Vielleicht beim Blick auf die Kerzen des Adventskranzes in alten
Zeiten schwelgen, als Weihnachten für das kindliche Herz noch voll Zauber und
Geheimnis war. Die Tage und Jahre mögen dahingehen in aller Veränderung und aller
tristen Gleichförmigkeit, aber eines bleibt – der feste Grund der Welt, der
ewige Gott, aus dessen Gnade wir alle sind und leben. „Von guten Mächten
wunderbar geborgen / erwarten wir getrost, was kommen mag / Gott ist mit uns am
Abend und am Morgen / Und ganz gewiss an jedem neuen Tag!“ Diese wunderbaren
Worte Bonhoeffers werden wir Christen am Ende des Jahres voll Vertrauen singen
und stimmen ein in die große Zuversicht, die über dem neuen Jahr 2014 stehen
soll: „Gott nahe zu sein, ist mein Glück!“ (Psalm 73, 28) Wo wir Menschen
unsere Zuversicht auf den ewigen Gott setzen, da finden wir Halt in aller
Veränderung, die manchmal auch schmerzt. Da brauchen wir keine Angst haben,
weder vor einem Weltuntergang noch vor dem Unbekannten, das uns noch begegnen
wird. Wo wir Gott vertrauen und glaubend in seiner Nähe sind, da ist Glück
möglich!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit!
Ihr Pfarrer Kunze