29. April 2020

Aktuell


Der Gemeindekirchenrat hat am 28.4. beschlossen, dass auch an den kommenden zwei Sonntagen, 3. Mai und 10. Mai, KEINE Gottesdienste stattfinden.

Die Kirche Tabarz wird jedoch an den Sonntagen von 10 bis 11 Uhr für das persönliche Gebet offengehalten.

Auch für die Öffnung gelten die Regeln für öffentliche Räume – Mundschutz und gebotener Abstand (mind. 1,5 Meter), begrenzte Personenzahl.

Am 12. Mai wird die Lage neu verhandelt.

24. April 2020

Aktuell - 24. April 2020


Liebe Gemeindeglieder, liebe Freunde und Gäste,

auch wenn seit gestern offiziell wieder Gottesdienste im Freistaat Thüringen stattfinden könnten – jedoch mit erheblichen Auflagen – so bitte ich im Namen des Gemeindekirchenrates noch um ein wenig Geduld. Nicht alles, was legal machbar ist, ist verantwortlich machbar.
Der Gemeindekirchenrat wird in der kommenden Woche gewissenhaft prüfen, welche konkreten Auflagen zu erfüllen sein werden und wie dies praktisch in unserer Gemeinde umsetzbar ist. Dazu müssen wir die konkreten Praxisempfehlungen der Landeskirche abwarten, welche erst noch in Arbeit sind.

Wir werden rechtzeitig informieren, wann und wie es weitergehen kann und bitten bis dahin um Ihr Verständnis und Ihre Geduld.

Die geplante Jubelkonfirmation am 10. Mai ist offiziell abgesagt. Hier können keine geltenden Auflagen erfüllt werden. Wir suchen nach einem Ausweichtermin im Oktober.

Unsere Glocken läuten zu den ursprünglich geplanten Gottesdienstzeiten – sonntags, 10 Uhr für 10 Minuten – und laden zum häuslichen Gebet ein.
Nutzen Sie bitte als Alternativen Gottesdienste im Fernsehen, Radio oder Internet.
Der Pfarrer ist telefonisch und über Mail zu erreichen. Gerne nehmen wir auch Gebetsanliegen auf diese Weise entgegen.
Telefon: (036259) 62077 Mail: tabarz@suptur.de

„Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!“
Monatsspruch Mai/ 1. Petrus 4, 10

23. April 2020

Geistlicher Impuls


Wie aus Bitterem Süßes wird (von Dr. Rex-Oliver Wagner, Prädikant Bad Tabarz)

Die deutsche Informationsstelle für Statistik teilt mit: 11,4 Kilogramm pro Jahr isst jeder von uns durchschnittlich davon. Teilt man dieses Gewicht durch 365 Tage, ergeben sich 31 Gramm pro Tag. Es sind keine Gelbe Rüben, auch keine Trauben, ich rede nicht von Salzkartoffeln, nicht von Wurst, sondern: Schokolade.
Seit 1520 ist dieser Luxusartikel bei uns bekannt. Damals wurde der Vorgänger der heutigen Schokolade nur von Apothekern und Konditoren hergestellt.
Heute werden Kakaobohnen in großem Stil gereinigt und geröstet. Danach erfolgt die feine Mahlung, bis eine flüssige Masse entsteht - die Kakaomasse. Dieses Rohmaterial ist noch ungenießbar -- es ist noch viel zu bitter zum Essen. 

Zur Kakaomasse werden Zucker, Milchpulver und Kakaobutter beigemischt. Wenn man die Schokolade in diesem Zustand essen würde, würde man merken, dass sie immer noch bitter schmeckt.  Deshalb folgt jetzt der entscheidende Schritt. Die Masse wird jetzt erwärmt und hin- und her gewälzt. Die Konditoren nennen das "conchieren".
Durch stundenlanges hin- und herbewegen gehen die Bitterstoffe aus der Schokomasse. Die Schokolade bekommt ihren zarten Schmelz. Je länger die Masse conchiert wird, desto besser wird nachher die Qualität.
Dieser Vorgang bei der Herstellung von Schokolade ist mir wichtig geworden.
Jesus will mein Leben bewegen, so dass alle Bitterstoffe in meinem Leben nach und nach entweichen. Mein Leben, das von Jesus bewegt ist, soll „zartschmelzend“ werden, weil Jesus es aus Liebe und in Liebe in Seinen guten Händen hält. Ein angenehmer Geschmack (Wohlgeruch), der auch andere Zeitgenossen ermutigt, auch ihr Leben in Seine wunderbaren Hände zu geben.
Der Bitterstoff der Schuld hat Auswirkungen auf allen Beziehungsebenen: zu Gott, zum Nächsten und zu mir selbst.
Jesus sagte einmal: „Wenn dir dort im Tempel einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass alles stehen und liegen und versöhne Dich zuerst mit ihm.“ Heftig. Das Opfertier ist gekauft oder sogar von zu Hause mitgebracht. Der Priester hat geprüft, ob alles in Ordnung ist. Jetzt alles stehen und liegen lassen?
Stellt dir vor, wie wichtig Gott Versöhnung ist. Wenn ich einem anderen Menschen gegenüber schuldig geworden bin, dann soll ich die Sache schnellstens in Ordnung bringen. Ich soll Dinge nicht auf lange Bank schieben.
Das hat oberste Priorität. Alles andere kann warten.
Versöhnung ist wichtiger als das Opfer.
Versöhnung ist wichtiger als Gottesdienst.
Versöhnung ist überhaupt die Voraussetzung für richtigen Gottesdienst.
Gott liebt Gemeinschaft so sehr. Darum legt ER so viel Wert darauf, dass geknickte Beziehungen wieder bereinigt und heil werden. Ihm tut es weh, wenn Streit, Neid und Bitterkeit dein Leben beeinträchtigen und dich krankmachen.
Schuld ist wie ein Virus, der auf Abstand bringt, der hochansteckt ist, aber gegen den es, Gott sei Dank, ein Heilmittel, eine Gesundkur gibt.
Gott bietet uns einen Ausweg an. Er freut sich, wenn wir Schritte aufeinander zugehen und so Seinen Frieden erfahrbar machen. Du und ich, wir sind aufgefordert, Verantwortung und Initiative zu übernehmen.
Wenn es um Versöhnung geht, sind wir zum Handeln aufgefordert. Häufig denken wir: „Soll der andere doch zu mir kommen. Ich will nicht immer den ersten Schritt machen“. Doch dieses Denken ist nicht im Sinne Jesu. In Mt 18 sagt Jesus: Wenn der andere ein Unrecht begangen hat sollen wir die Initiative übernehmen.
In dem Abschnitt aus der Bergpredigt heißt es: „Wenn Dir in den Sinn kommt, dass dein Bruder etwas gegen Dich hat, geh hin.“
Auf die Frage, wer den ersten Schritt machen soll, würde Jesus antworten: „Immer Du! Warte nicht, bis der andere kommt, sondern sei Du bereit. Tue es auch für dich selbst. Egal, ob Du Dich im Recht fühlst oder nicht. Geh hin! Verliere keine Zeit! Versöhnung hat oberste Priorität!“ Gerade da, wo du zur Stille kommst oder die Stille vor Gott suchst, beginnt ER zu DIR zu reden.
Ob jetzt die Kinder nerven, weil sie keine Lust zum Lernen haben, ob die Finanzen knapper werden und einschneidende Entscheidungen anstehen, bei einem schönen Stück Schokolade überlege dir doch heute: Wo will Jesus dich bewegen, um Bitteres bei IHM loszulassen?
Vertraut auf Jesus und bleibt behütet!
Dr. Rex-Oliver Wagner, ord. Prädikant Bad Tabarz