29. März 2017

Aktuelles



Interview mit Pfarrer Kai-Philipp Kunze aus dem aktuellen Gemeindebrief (März 2017 in Auszügen)


Wie geht es nun weiter mit unseren Kirchgemeinden, wenn ab 2018 die neue Struktur kommt?
Im November hat die Kreissynode die neue Struktur der kirchlichen Arbeit im Kirchenkreis beschlossen. Für Tabarz heißt das konkret: Die Pfarrstelle umfasst weiterhin allein den Ort Tabarz, wird jedoch auf 75 Prozent herunter gekürzt.
Die Gemeinden im Kirchengemeindeverband (KGV) Hörselgau werden ab 2018 gemeinsam mit dem KGV Mechterstädt-Laucha einen Pfarrbereich bilden. Auch dieser Bereich ist dann nur noch eine 75%-Stelle für einen Pfarrer oder eine Pastorin. Weitere 25 % können über den Bodelschwingh-Hof dazukommen, wenn der neue Pfarrer zugleich Diakoniepfarrer wird. Die Gemeindekirchenräte in Hörselgau und Mechterstädt werden in den nächsten Wochen eine gemeinsame Ausschreibung auf den Weg bringen, damit baldmöglichst ein neuer Pfarrer oder eine neue Pastorin gefunden wird und die Zeit „ohne eigenen Pfarrer“ ein Ende hat. Bis dieser / diese dann eingeführt wird, werde ich für die Kirchgemeinden im KGV Hörselgau weiterhin gemeinsam mit den Kirchenältesten verantwortlich sein.

Was gibt es eigentlich Neues in Sachen „Orgeln in Tabarz“?
Bereits im Sommer 2016 hatten wir im Gemeindebrief über die Überlegungen des Gemeindekirchenrates in dieser Sache berichtet. Zwischenzeitlich kam seitens einiger Gemeindeglieder die Frage nach der Cabarzer Orgel wieder neu auf. Die Knauf-Orgel in der Cabarzer Kirche ist ohne Zweifel das historisch wertvollere Instrument! Der Gemeindekirchenrat war jedoch gebeten worden, eine klare Entscheidung in dieser Sache zu treffen. Solche finanziell und zeitlich ehrgeizigen Projekte sollten nicht parallel laufen!
In der Januarsitzung wurde die Priorität dann von den Kirchenältesten festgelegt: Wir beginnen pragmatisch mit der Tabarzer Orgel, da diese hauptsächlich bespielt wird – zu weit über 50 Anlässen im Jahr, gegenüber ca. 10  in Cabarz.

Die Strukturveränderung ab 2018 klingt nicht sehr verheißungsvoll, oder?
Ich bin zunächst mal sehr dankbar, dass es uns über diesen langen Zeitraum der Vakanz in Hörselgau gelungen ist, die wesentlichen Funktionen von Kirche dort aufrecht zu erhalten. Nicht zuletzt das wunderbare Engagement der Ehrenamtlichen war hier entscheidend. Besonders danken möchte ich Frau Rohmann, die im Gemeindebüro in Hörselgau alle Fäden zusammenhält. Was Frau Rohmann in den letzten 2,5 Jahren da geleistet hat und leistet, ist eigentlich unbezahlbar!

Ich meinte eher: ein „75%-Pfarrer“ für Tabarz? Und im Hörseltal 75% für das, was früher zwei 100%-Pfarrer gemacht haben? Wie wird das aussehen?
Was wir seit Jahren schon beobachten können ist ja, dass sich das Berufsbild des Pfarrers dramatisch wandelt. Und die Rechnung ist klar: wenn etwas dazu kommt, muss etwas anderes wegfallen … Man ist schließlich nur ein Mensch. Natürlich ist es bitter und wird nicht ohne Konflikte sein, Erwartungen enttäuschen zu müssen. Der zukünftige Teildienst schafft da insofern auch klare Grenzen. Für mich persönlich sehe ich das sogar als Chance: Nach dann 3,5 Jahren Doppelbelastung mit Hörselgau ist das eine wichtige Verschnaufpause und vielleicht auch Zeit für eine intensivere Weiterbildung, einen Nebenjob oder einfach nur ein wenig mehr Zeit für Privates … Schau`n wir einfach mal! 

(Die Fragen stellten die Redaktionsmitglieder des Tabarzer Gemeindebriefs)